zu viele Optionen

Ich bin so still. Still, weil ich aktuell ganz viel denken muß. Wie immer wenn es zuviele Themen aufeinmal gibt die ich supergerne niederschreiben will, erstarre ich förmlich und alles in mir hindert mich irgendwie daran weiterzumachen. Ich mache das ja echt gerne dieses denken, aber ich komme nicht dazu darüber zu schreiben weil ich gar nicht weiß was und wo anfangen. Eigentlich könnte ich jetzt davon erzählen daß ich endlich meinen ausführlichen schriftlichen Befund zur Diagnose habe und was da eigentlich so spannendes drin steht über mich. Das ist nämlich zwar nix neues aber auch irgendwie sehr interessant. Ich könnte euch erzählen, daß ich mich gestern erstmalig mit superviel Muffensausen und Fluchtgedanken noch vor der Türe in einer Selbsthilfegruppe für mißhandelte erwachsene Kinder war und daß es wider Erwarten gut war. Wie lustig es war, daß die Aspergerselbsthilfegruppe gleich nebenan tagte und ich am liebsten dahin flüchten wollte als ich zufällig im falschen Raum landete. Ich könnte von den gewaltigen Ausbrüchen und Spielchen meiner Mutter erzählen die Weihnachten natürlich nochmal was nachschieben mußte, ich könnte berichten wie sehr es mich das Elend und die traurigen Dinge anderer Menschen zur Zeit mitnehmen, was ich mit dem Herrn Wuff alles schon erreicht habe und was er schon kann als irgendwann mal Assistenzhund. Ich könnte darüber schreiben daß ich aktuell extrem traurig bin, weil ich nicht weiß wen ich überhaupt zu meinem Geburtstag einladen soll weil ich irgendwie keine Freunde mehr habe die ich wirklich gerne bei mir hätte. Davon wie schrecklich einsam ich mich fühle, davon wie sehr ich meine virtuellen Freunde schätze und irgendwie in meinem realen Leben vermisse, daß ich es verfluche daß viele so weit weg wohnen, davon wie schön es ist ganz zaghaft beginnend neue Menschen kennenzulernen und sie in sein Leben einzulassen. Ich könnte von meinem inneren Schweinehund schreiben und wie ich versuche ihn und mich mit Sport zu quälen. Ich könnte darüber schreiben was mir auf einmal alptraumartiges aus meinem Leben einfällt das ich prima weggedrängt habe und wie ich damit umgehe und, und, und…

Also es viele Themen um zu schreiben. Zu viele und das überfordert mich. Ich möchte nichts lieber machen als einfach nur zu schreiben, zu schreiben und zu schreiben. Ich kann es aber nicht ob freeziger Zustände. Quasi eine Art Minioverload ob zuvieler spannender Optionen.

Sie hat es schon wieder getan- übergriffige Mutter

Ich dachte, ich hätte darüber schon mal geschrieben, aber ich finde gar nichts zum verlinken. Wahrscheinlich alles privat.

Meine Mutter…mir fehlen die Worte um sie zu beschreiben. Sie ist einfach krank und böse. Alles was sie wirklich gut beschreibt, alles böse was sie mir tagein tagaus bewußt antut hab ich hier noch gar nicht öffentlich niedergeschrieben. Einzig diese beiden eher seichten Beiträge schrieb ich hier mal über sie. Viel zu viel Luschikram um sie wirklich gut zu beschreiben, aber lest selber.

übergriffige Mutter

Schockschwerenot

Diese meine Mutter hat vor ca. nem Jahr meinem Kind ohne mich zu fragen die Haare abgeschnitten. Sie ist schließlich der Frisör und hat ja voll Ahnung usw. Sowas hat sie solange ich denken kann schon mit allen Kindern veranstaltet die bei uns ein oder ausgingen. Wenn die Eltern gesagt haben nur Spitzen schneiden und nicht dabei waren, hat sie immer Heimlichkeiten mit dem Kind gemacht und ihm ne neue Frisur verpaßt die sie ihm vorher fleißig eingeredet hat. Die wurde dann hinterher mit Spangen vertuscht. Hinterher war sie es dann nie gewesen, alle irrten immer nur wenn sie dachten da wäre zuviel ab. Das wäre sicher nur der Wirbel der jetzt anders fällt und was sie da immer alles noch rumgelogen hat. Damals vor 1 Jahr war mein Kind dran als es mal bei OmaOpa schlief. Das gab ein riesen Drama. Einerseits mein heulendes Kind aufzufangen, daß sich selber massivst vorwarf vor lauter Hilflosigkeit ja gesagt zu haben zu etwas das sie gar nicht wollte und andererseits meine unbändige Wut auf diese Frau, die Stein und Bein hinterher behauptete sie hätte nichts abgeschnitten und mir dann sogar noch die Worte im Mund umdrehte. Hinterher stand ich als die Böse da. Haare einfach so abschneiden wäre ja Körperverletzung und wie könne ich ihr sowas bloß vorwerfen. Das eigene Kind wirft ihr sowas vor. Das war so schlimm daß der Gatte und ich nach langem Gegrübel über Kontaktabbruch beschlossen daß unser nie wieder alleine dort hinfahren wird. Denn das ist für mich Körperverletzung. Tja, hätten wir uns mal dran gehalten mit dem nie alleine dahin. Irgendwie schaffen sie es immer wieder dann doch alleine an das Kind zu kommen und unsere internen Absprachen auszuhebeln. Wir haben nämlich keinerlei Babysitter und brauchen diese Pausen so dringend, wir hassen es dort zu sein und andererseits hat unser Kind oft große Sehnsucht nach den Großeltern und wünscht sich sehr, mal dort zu übernachten.

So auch diesmal. Da war sie wieder diese Situation. Das Tochterkind wollte uuuuuunbedingt mit den Großeltern auf den Weihnachtsmarkt, nachdem es von Oma mit unzähligen Weihnachtsmarktfotos richtiggehend gelockt wurde. Wir hatten am Wochenende Besuch, erwarteten viele kinderlose Gäste und es war eigentlich total praktisch wenn sie nicht doof danebensteht. Außerdem hat sie direkt danach Geburtstag und das wäre wirklich toll zum vorbereiten. Außerdem lief es doch in letzter Zeit immer so gut und friedlich…Tja, wieder in die Falle getappt. Kind zu OmaOpa gebracht. Ein schönes Wochenende gehabt.

Kind mit „abbe Haare“ wieder abgeholt. SCHOCK!!!

Die tollen langen Haare die nach der Aktion vor einem Jahr nun endlich wieder lang waren und halbwegs passten. Die Haare mit denen wir eine tolle Eisköniginfrisur zum Kindergeburtstag vorhatten. Haare die endlich wieder so lang waren daß der vom Kind verhaßte superdünne Flechtzopf endlich wieder dicker wurde, Haare die endlich nicht mehr im Gesicht hingen und mit 1000 gehaßten Spangen gehalten werden müssen. Diese Haare sind nun massiv kürzer und mit fetten Stufen und Pony drin. Das hab ich leider erst später gemerkt, weil der Vater sie abholte und natürlich wieder alles schön mit Spangen kaschiert wurde. Sonst hätt ich vor Ort direkt was gesagt. Das Kind sagt, Oma hätte gesagt die Haare wären ganz doll kaputt und die würden alle anderen Haare anstecken wenn sie die nicht sofort abschneidet. Schließlich kenne sie sich ja aus als Frisör und was weiß ich nicht mit welchen Horrorszenarien sie noch gedroht haben mag. Kind behauptet es hätte gesagt, Oma solle erst die Mama fragen aber irgendwie hat sie sich dann breitschlagen lassen. Hier zu Hause heult sie nun die ganze Zeit und ich weiß ganz genau warum sie heult. Es sind nicht nur die Haare. Das war wie eine Vergewaltigung bei der das Opfer nicht weiß daß es eines ist und hinterher selber schuld ist, weil es schließlich ja gesagt hat. Ich kenne das Gefühl als Tochter dieser Person zu gut. Ich habe täglich solche Dinge über mich ergehen lassen müssen. Ich bin nun wo es mein Kind betrifft schwerst getriggert und so wütend daß ich im gegensatz zum Gatten bei dem Thema komplett durchdrehe und nun total ausgelaugt und hilflos bin. Selbst mein Körper streikt seit dem auf einmal und hat beschlossen krank zu werden.

Gestern habe ich es gesehen, heute hat meine Tochter Geburtstag, den schönsten Tag ihres Lebens  und gleich kommt meine Mutter als Gast. Sie wird das Kind vor allen anderen theatralisch mit Geschenken überhäufen die natürlich mehr sein werden als von allen anderen Familienmitgliedern und ich habe das Gefühl nur noch zusehen zu können und nur noch schwarz oder weiß reagieren zu können. Wie gespiegelt, denn eigentlich ist es meine Mutter die nur die beiden Variianten kann, nicht ich.  Mittelwege kann ich aber in ihrer Anwesenheit nicht, obwohl ich sonst ein Profi der Reaktionsvariationen bin. Ich kann es schon gar nicht heute, wo ich eh vom Socialisingwochenende ohne Ruhe danach, Vorbereitungsstreß und beginnendem Kranksein sehr angeschlagen bin. Ich kann heute nun alles herunterschlucken, mir schaden und so tun als wäre nichts um nen Tag später ein Faß aufzumachen was dann ja viel zu spät ist und nicht zieht oder ich kann total durchdrehen und meinem Kind schaden und ihm den Tag versauen und doch nichts damit erreichen außer dem schwarzen Peter vor versammelter Mannschaft. Halb durchdrehen, oder ernsthafte Gespräche kann ich nicht. Nicht mit DER! Nicht heute!

Es gibt heute einfach kein richtig und kein falsch und ich tendiere zum Klappe halten, Konsequenzen ziehen, sich endlich mal dran halten.

Wahrscheinlich werde ich mir genau das dann vorwerfen. Ich wäre gerne die Mutter die wie ein Tier kämpft für Recht und Gerechtigkeit. Das mache ich auch ganz oft, aber dieser eine Mensch der mich geboren hat, bei dem geht das nicht. Da bin ich durch pure Gegenwart Kleinkind und wehrlos und auch wenn ich es klar sehen kann was da passiert, bin ich doch hilflos. Mach doch einfach mal geht da halt nicht und Kontaktabbruch kann ich (noch) nicht.

Es ist in meinen Augen definitiv falsch auf ihren Kriegsschauplatz zu ziehen, denn genau das will sie ja. Da ist sie der Held der alles niedermetzelt und ich habe nie gegen sie kämpfen gelernt. Duckmäuser spielen ist aber genauso falsch. Neutral, ruhig, abgeklärt wäre wahrscheinlich toll aber das kann ich nicht. Nicht bei meinen kleinen privaten Triggerthemen.

Ich hasse mich dafür! Ich habe schon soooo viel geschafft und ich will endlich dieses letzte kleine Stückchen Ablösung vom Elternhaus bewältigen können.

Wenn du denkst es geht nichts mehr, kommt von irgendwoher noch was schlimmeres her

Durchdreh!

Heute ist so ein Tag…ein Tag, der mit extrem voller to do Liste gestartet ist. Ein Tag mit fettem Overload irgendwie durch lauter Dinge von innen heraus. Durch den zu vollen Plan, den eigenen Erwartungsdruck und dem scheitern jeglicher Exekutivversuche entstanden. Etwas, was ich mir dann immer gerne mal wieder selber vorwerfe um es dann nochmal zu versuchen zu handeln, wieder zu scheitern, wieder vorzuwerfen, wieder aufraffen usw. usw. Eine ewige Todesspirale. Heute war ein Tag an dem die Arbeit sehr sehr anstrengend war, der TÜV wider Erwarten weit über 600€ kostete bei absolut leerer Kasse, ich superwichtige Termindinge nicht erledigen konnte weil Starre, ich einkaufen mußte und einfach alles anders lief als gewohnt. Und da sowas bei mir ja nie zu reichen scheint, kam auch noch SIE.

SIE, die Kindergärtnerin der Tochter. Eine Frau, Marke unzufriedene ewig garstige alte Frau kurz vor der Rente, ohne jegliche Empathie. Worst Kindergärtnerin ever. Generationen wurden von ihr betreut und Generationen haben sie gehaßt. Ausgerechnet wir mußten an diese eine Frau geraten. Eine Frau die mir im Elterngespräch nichtmal sagen konnte mit wem sich mein Kind versteht und mit wem nicht, weil sie es einfach nicht weiß. Eine Frau die behauptet daß mein Kind sich bei Tätigkeiten total wohl fühlt, wo sie sich monatelang extra Krankheiten ausdenkt um nicht erscheinen zu müssen. Eine Frau die die Kinder zwingt immer alle Teller leer zu essen, nicht mit links zu malen, auf Krampf das Sportabzeichen zu machen, die im Streit zwischen 2 Kindern immer grundsätzlich den Nichtübeltäter garstig anbrüllt, blöde gemeine Sprüche klopft und, und, und.

Was nun passiert ist, da muß ich kurz mal etwas weiter ausholen: Wir mußten vor einiger Zeit eine Art Einschulungssprachtest mit dem Tochterkind machen. Das machen die bei uns, um 1 Jahr vor Schulbeginn sprachlich minderbegabte Kinder neben des Kitabesuchs extra zu fördern, damit sie bei Eintritt in die Schule etwas besser dastehen. Eigentlich etwas total tolles wie ich finde. Allerdings ist das verbunden mit einer Frau vom Jugendamt (sehr unsympathisch, grummelig, aus meinem Job heraus beurteilt: was sie inhaltlich macht ist totaler Kokolores), die dann extra Fördergelder bekommt wenn sie eine gewisse Anzahl X Kinder alle paar Tage fördert. Das ist dann absolut verpflichtend daran teilzunehmen, weil erweiterte Schulpflicht. Dh. es wird notiert falls das Kind mal nicht erscheint und dann gibts richtig Ärger mit Jugendamt und Schulbehörde.

Nun hat unsere Tochter diesen Vorabsprachtest mit Bravour bestanden. Man sagte uns, daß sie sogar ganz besonders weit seie sprachlich und sie absolut keine Förderung brauche,

Umso verwunderlicher daß wir andauernd Infopost bekamen ob dieses Sprachkurses. Ich dachte anfangs, das ist einfach nur im falschen Kitafach gelandet und habe mich nicht weiter drum geschert. Dann allerdings wurde das Kind ohne mein Wissen in diesen Sprachkurs gesteckt. Mein Kind ist aus allen Wolken gefallen, war sie doch rotzestolz so toll sprechen zu können obwohl ihre garstige Oma (böser Mensch) immer behauptet sie wäre total grottenschlecht und überhaupt. Total doof fand sie es obendrein da.

Ich also mehrfach bei der Schulbehörde angerufen wie das sein kann. Diese haben nach vielem hin und her die Unterlagen der Sprachprüfung gecheckt und festgestellt daß ich ja recht habe. Sie waren sehr verwundert und wollten den Fehler des Informationsflusses suchen und korrigieren. Natürlich müsse mein Kind nicht in diesen Kurs. Das sagte ich so auch der Tochter.

Tja und heute begrüßte mich wieder ein übelst miesgelauntes Kind was meinte daß die Erzieherin sie wieder in den Sprachkurs gesteckt hat, weil sie ihr nicht glaubt.

Na da bin ich hin zu der hin und habe gesagt, daß das ein Fehler mit dem Kurs seie. Das Tochterkind habe nachweislich keinerlei Sprachstörungen und daß da wohl was schiefgelaufen wäre.

Da behauptet die Kuh doch tatsächlich daß das kein Fehler seie. Sie hätte mein Kind persönlich noch extra auf die Liste geschrieben, weil sie es doch nötig hätte. Das wäre doch was total gutes und schadet doch nicht. Ich solle mich mal nicht so anstellen. Sie könne das schon gut beurteilen. Außerdem spielen die da doch nur und Julia hätte da voll viel Spaß.

Da bin ich, eh schon auf gefährlichem Overloadmodus explodiert. Ein Glück für die Dame daß ich immer in der Lage bin zu gehen bevor ich zu unfreundlich werde oder sie angreifen würde. Was ihr einfiele soetwas über unseren Kopf hinaus zu bestimmen, uns kein Sterbenswörtchen darüber zu sagen und daß ich das als Mutter, als auch aus meiner Fachlichkeit heraus sehr wohl beurteilen könne. Ja, sie nehme sie raus wenn ich ihr das verweigern wolle sagte sie vorwurfsvoll . Fragt nicht nach Geschossen die dabei virtuell aus dieser Frau heraus kamen.

Dann verletzte sich zu meinem Glück ein anderes Kind recht schwer und sie mußte sich um das brüllende Kind kümmern. Länger als gedacht. Ich habe dann wutschnaubend die Szenerie verlassen. Schon etwas doof, so ohne Beendigung der Sache aber das ging jetzt einfach nicht anders.

Die haben zu wenig Kinder in dem Kurs und weil der sonst nicht stattfinden könnte, mußte noch eines dazugeschummelt werden. Muß das ausgerechnet mein Kind sein, das durch das Omatrauma eh schon große Probleme damit hat daß jemand denken könne sie spreche schlecht, das ständig von sich denkt sie wäre nicht gut genug, die große Schwierigkeiten mit geplanten Zwangsveranstaltungen hat?

Boah, ich bin soooooo sauer!

Zum Lohn darf ich das sicher gleich noch mit lustigen Systemabstürzen ausbaden. Aber ich bin stolz auf mich daß ich in dem krassen Lähmungszustand in dem ich vor der Sache war noch wie ein Tier kämpfen konnte.

Tag 3, Beobachtungen

Ich bin wieder hochgradigst produktiv und funktionierend, besser noch als gestern. Ich war zB. stundenlang einkaufen ohne es schlimm zu finden, selbst ein Vorbeigehen an Douglas hat mich nicht gejuckt, dabei sterbe ich sonst immer. Ich habe heute ohne Pausen ein unmenschliches Pensum an wichtigen Dingen erledigt. Langsam mache ich mir Angst…aber ist schon cool wenn alles auch mal funktioniert was sonst immer in Überlastung endet. Aber ich kenne den Preis dafür und ich habe es mir selber ausgesucht ihn später zu zahlen gegen großen Leihzins der obendrauf kommen wird. Bis es soweit ist, freue ich mich darüber daß auch mal lange liegengebliebenes vom To do Berg verschwindet. Allerdings spüre ich so ganz langsam den leeren Akku der ganz weit weg zu sein scheint und daß das nicht mehr lange gut geht. Denn gesund ist das sicher nicht was ich grade tue. Aber wie gesagt, einmal die Mühle angeworfen ist sie glaub ich nicht aufhaltbar. Ich kann jetzt nichts mehr am Ausgang an sich ändern indem ich mich zB. extremst schone, mich vor Außenreizen schütze, rumheule, denke oder was auch immer. Der Ursprungstrigger ist wie verpufft und damit auch alle doofen Gefühle und irgendwo gut versteckt stapeln sich die Dinge die bald überlaufen werden weil sie sonst nicht anders abfließen können. Mir fehlt jeglicher Zugriff darauf. Selbst wenn ich es logisch verstehen kann daß da nichts weg ist sondern nur verdrängt hab ich keine Handhabe. Wenn ich morgen noch ein kleines bißchen Zeit habe, werd ich aller Gewißheit zum Trotz nochmal etwas in meinem Kopf rumexperimentieren um vielleicht doch noch was zu ändern. Bleiben sie dran, morgen wirds spannend. Denn der „Trigger“ kommt zu Besuch zum übernachten und bringt neben seinem Koffer Hass noch Gefolge mit, mein Mann kann nicht anwesend sein um mich zu schützen weil er arbeiten muß, ich muß mich noch einmal hochgradig zusammenreißen ob meines Kindes willen und ich werde dabei Todesängste und Todesvorwürfe an mich selber erleiden. Eigentlich ein klassischer Tag für Stufe 2, den Andersschen Meltdown vor versammelter Mannschaft. Wobei ich sowas superselten habe, ich hau mich meist immer durch das ewige Zusammenreißen gleich auf Stufe 3 dem Shutdown. Die Systeme werden runtergefahren und im Idealfall irgendwann neu gebootet. Den Shutdown kann man bei mir übrigens wörtlich nehmen. Mein Kopf ist dann weg, abgeschaltet, oft hab ich dann eine lange Zeit einen kompletten Filmriß bei unauffällig funktionierendem Außen. Ich kann reden, gehen, passend antworten und sogar ganz normal wirken. Aber ich bin nicht da. Das dauert gerne dann auch mal etwas länger und bisher hat es noch niemand so wirklich gemerkt. Ich traue mich auch nie hinterher zu fragen und mich quasi damit zu outen. Es gibt nichts beschisseneres als nicht zu wissen was passiert war in den letzten Tagen. Man versucht krampfhaft aus Gesprächen Ideen rauszuziehen was gewesen sein könnte und jede noch so bedeutungslose Andeutung löst eine große Scham in mir aus. Ich komme eigentlich nie drauf, außer daß ich aus all diesen Gesprächen ziehen kann daß ich wohl nicht groß negativ aufgefallen bin. So ein Shutdown dauert unterschiedlich lange. Auf jeden Fall nie unter 12h. Manchmal fahren auch die anderen Systeme runter, die des Außen. Ich bleibe innen quasi wach und mein Außen entfleucht mir. Ich verliere als erstes alles qualitativ hochwertiges an Fähigkeiten. Motorik wie reden, schreiben und so, danach kommen andere ähm Dinge… Dann sacke ich zusammen bei hochgradig wachem Geist und bin nur noch ein einziges Ding das denken kann und das mit denken nichts ändern kann.

So oder so, es fühlt sich immer unwahrscheinlich kacke an. Es kostet Unmengen an Kraft und Energie und es braucht lange bis ich wieder halbwegs betriebsfähig bin. Wobei das nun auch schon schneller geht, seit dem ich etwas besser kapiere was da genau passiert und ich bekomme damit eine Handhabe zumindest die Regeneration positiv zu beeinflussen.

Für mich ist all das nichts wirklich schlimmes und ich entwickle immer mehr Gelassenheit mir dabei zuzuschauen.  Kenne ich es doch mein Leben lang nicht anders und ich weiß daß nach alledem auch etwas total Gutes kommt zur Belohnung. Und je dreckiger es mir geht, desto näher bin ich doch schon an der Kehrtwende. Das Wissen darum und das Vertrauen in diesen Fakt gibt mir eine diese tiefe Gelassenheit. Das Leben ist nunmal ein ewiges Auf und Ab. Trotzdem hab ich jedesmal Angst. Angst vor beschissenem Timing.

Wieder halbwirres Zeug ohne jegliches Korrekturlesen meinerseits-verzeiht, denn das kann ich nicht nochmal lesen. Da müßt ihr jetzt halt durch. See you tomorrow. Wenn ich nix schreibe, wißt ihr Bescheid: Shutdown mit Motorikausfall. Falls der andere Fall eintreten sollte wäre ich selber gespannt was ich so berichten würde. Also falls ich dann überhaupt schreibe. Vielleicht mach ich ja auch ganz andere völlig kuriose Dinge. Wenn ihr mich sehen solltet, berichtet doch mal.

Systemcrash

Ich bin ja grade ein paar Tage woanders und auf Fortbildung und irgendwie gibt es statt der ach so tollen Erholung beim Abseits sein der Familie und all dem Kram mehr Systemabstürze als Erholung. Ich lerne hier total viel, was mir sicher auch später überaus nützlich sein wird, aber der Preis ist hoch. Gestern konnte ich nichtmal mehr schreiben. Ein Instrument was sonst eigentlich immer funktioniert. Daher auch der passwortgeschützte Artikel. Da steht nur Murks drin, wahlloses Wörter aneinanderreihen und wieder verlieren. Vielleicht zeig ich euch das auch mal, aber im Moment will ich selber erstmal verstehen was da los war. Tja, nun sitz ich hier in meinem Hotelzimmer und grübele.Ich wollte eigentlich ausschlafen, denn der Kurs geht erst um 10 Uhr los und ich wohne im Hotel direkt gegenüber. Also was ist eigentlich los? Ich glaube mir ist alles einfach zuviel und ich habe wenig Chancen das zu tun was mir gut tut und alles was mich sonst fast unsichtbar in meinem Leben stabilisiert fällt weg. Los geht es mit meinem inneren Zeitplan den ich ja eigentlich gar nicht habe. Aber ich hab so Reihenfolgen an denen ich mich so im Tag entlanghangele und meine Routinen dranbaumel und die sind alle völlig durcheinandergewürfelt worden. Ich habe Zeiten zu denen ich gut arbeiten kann und Zeiten zu denen es schier gar nicht geht. (Notfallkofferequipement: pack die schwierigen Sachen in die Hochphasen) Eine gute Zeit ist tatsächlich der Morgen. Daß ich das als ehemaliger Langschläfer mal behaupten werde, aber zu Hause stehe ich sogar oft noch ne Stunde extra früher auf um mein Produktivhoch zu nutzen. Tja, der Morgen mit seiner Produktivität fängt aber ab 10 Uhr an, so langsam blöder zu werden was dann meist im absoluten Mittagstief endet, von dem ich mich meist erst ab spätem Nachmittag wieder erhole um dann bis spät in die Nacht hinein wieder hochproduktiv zu werden. Grade in die sehr sensiblen Phasen, fallen hier seit Tagen die schwierigen Sachen wie Menschenkontakte (wovon ich hier auch definitiv zu viele habe), denkarbeit und ertragen von viel zu vielen Außenreizen. (Notfallkofferequipement: weg von Außenreizen) Das ist eher suboptimal. Tja und die hochproduktiven Phasen sind leer. Ich hocke hier grade in ebeneinersolchen und weiß nix mit mir anzufangen. Ich sitze in einem fremden Zimmer, schlafe in einem fremden Bett, gucke auf mir fremde Sachen, selbst die Programme im TV sind alle für mich absolut „falsch“ programmiert was für mich ständig zu logikfehlern führt. Die paar erdenden Sachen von zu Hause scheinen nicht auszureichen. Ich muß mir sehr viel Mühe geben zu essen, weil ich es sonst einfach vergesse was mir körperlich eher noch mehr Leid zufügen wird. (Notfallkofferequipement:regelmäßig Essen und trinken) Ich habe hier leider nichts richtiges zu essen außer etwas Knabberkram und jegliche Essenszeiten sind hier anders als gewohnt und immer mit sozialer Interaktion verbunden. Das ist überhaupt das allerschlimmste. Nicht mal schnell an den Kühlschrank gehen zu können oder mit nem Kaffee kurz im Zimmer hocken können und an die Wand starren. Ich grübel jetzt schon, ob ich den Preis für mein Frühstück zu zahlen bereit bin indem ich mich hochgradig verletzlich wie ich grade bin mich wieder Menschen aussetze die mir beim Kaffeetrinken zugucken und einfach viel zuviel an allem aussenden. So ist der Start in den Tag schon im Arsch wie ich finde. Also renne ich meist gleich zu Beginn um 7:00 Uhr zum Frühstück, wenn noch kaum jemand da ist. Aber frühstücken heißt ja auch vorher duschen, waschen, anziehen. Dieses sogenannte „landfein“ machen. Das gehört für mich aber hinter das Frühstück. Also wieder Minisystemcrash ob Logikfehler. Tja, dann entsteht nach dem Frühstück was ich ja so schnell wie möglich inhaliere um wieder abhauen zu können eine seltsame Leere. Eine Leere in meiner Hochphase die ich damit füllen muß mich auf den Tag vorzubereiten um ihn zu überstehen. Meist gehe ich dann einfach noch etwas spazieren, weil mir das irgendwie gut tut. außerdem langweile ich mich tierisch. (Notfallkofferequipement: Bewegung)

Im Kurs selber ist es eigentlich spannend, aber da sitzen wieder so viele Menschen die alle sehr viel aussenden was sich dann quasi bei mir Comäßig mitentlädt. Selbst wenn die anderen nicht mit im Raum sind. Ich muß den ganzen Tag stillsitzen was ich nicht gewohnt bin, ich arbeite lange auf meinem allerschlechtesten Aufnahmekanal und bin hochgradig konzentriert weil ich das Thema ja so unendlich spannend finde. Da mag ich nichts verpassen. Tja und dann gibt es noch Pausen. Pausen in denen man eigentlich weiterarbeitet, nur daß man das Setting in ein Restaurant der Wahl oder auf den Hof zur Raucherpause mit den anderen verschiebt und ein paar Themen ändert. Also wird wieder Müll ausgesendet und abgeladen, Töne brüllen mir in meine Ohren, meine Augen müssen immerzu gucken, ich muss sozial interagieren, reagieren, wieder konzentriert hören und habe nichtmal Bewegung. Aber wenigstens habe ich dann etwas gegessen. Das ist es mir dann wieder wert. Dann wird wieder gearbeitet bis, ja bis eigentlich mein Speicher übervoll ist. Man kann sich auch zurückziehen, aber noch einen fremden Raum ertrage ich dann leider auch nicht. Danach wieder gemeinsam Abendbrotessen gehen (was ich eigentlich sehr genieße, denn alleine essen wäre für mich ab nachmittags ob massivem Fluchtreflex gar nicht mehr drin) und wenn ich langsam wieder in meine Hochphase komme in der ich Lust auf Kontakt, Austausch und geistigen Input habe um es diesmal als eine Art Ventil zu nutzen statt als Speicher füllen gehen alle nach Hause und ich hocke wieder hier. Total verwirrt und konfus. Alle Systeme crashen ob viel zuviel Überlastung und Logikfehler und ich habe hier wenig Möglichkeiten meine Rettungsanker zu nutzen die zu Hause oft gut funktionieren. Gestern sind dann auch noch meine allerwichtigsten Waffen ausgefallen. Nicht nur das reden und klar denken, sondern auch noch das schreiben und was ganz neu war das Bilder- und Farbensehen. Alles weg!  Hab ja schließlich ne tolle Methode gelernt mit der man durch Bilder Dinge reparieren kann. Das wäre ja eigentlich zu perfekt als praktische Übung. Aber auch das geht nicht. Blöder Körper daß er mir ausgerechnet die Helferlein nimmt. Kann ich nicht schaukeln oder zittern oder so? Schreiben hilft mir eigentlich immer am allerbesten, und sei es nur um einen Hilferuf abzusenden. Aber alles weg gewesen. Jegliche Möglichkeit zur Reparatur und Kommunikation war wie weggefegt. So richtig angeknipst ist heute auch noch nicht alles wieder, aber es ist schon besser. Daher schreib ich einfach mal etwas frei von der Leber weg um einfach nur zu schreiben und auf Heilung zu hoffen. Als das heute Nacht wieder etwas ging hab ich einfach nur Seiten gefüllt mit Worten. Ich habe jetzt einen kompletten DIN A4 Spiralblock komplett mit Worten und komischen Gemälden gefüllt und habe natürlich heute nix mehr da zum mitschreiben. Egal.  Inhaltlich schlaue Sachen oder wirklich wichtige Themen purzeln auch hier noch nicht raus, aber das ist mir auch egal. Schreiben heilt und wer heilt hat Recht heißt es doch immer so schön. Also mach ich heute mal alles anders und schreib. Sogar ganz ohne Kaffee…

Chaos im Außen, Struktur im Kopf

Wie habt ihrs eigentlich mit Regeln und Struktur? Für mich ist es wohl wichtiger als ich manchmal glaube, dennoch gelingt es mir einfach nicht mein Leben in eine gewisse Struktur zu drücken. Dabei denke ich in Strukturen und wünsche mir nichts mehr als etwas mehr klarere Abläufe, weil das für mich Kontrolle und Planbarkeit bedeutet. Ich dachte immer Autisten wären alle immer so voll strukturiert, mit sauberen Wohnungen, gut sortieren Bücherregalen und festen Tagesabläufen. Ich hingegen schaffe es aber nichtmal, meinen Alltag und unsere Wohnung vernünftig zu strukturieren. Was ihr sehr ist die Oberqueen des Chaos, jemand der alles stehen und liegenläßt, der ständig vergißt wo er etwas hingelegt hat, der zerstreut und faul wirkt. Dabei bin ich eigentlich der ordentlichste und strukturierteste Mensch den ich kenne. Im Inneren halt. Ich schaff es einfach nicht, das Außen passend zu gestalten und wenn es doch mal klappt, kippt der Zustand in kürzester Zeit wieder um. Der Berg der im Außen noch fehlt ist einfach zu groß, die Ablenkbarkeit und Konzentrationsprobleme tun ihr Übriges dazu und so sehne ich mich also nach Ordnung und Struktur und das Chaos um mich herum wächst und wächst. Ich fühle mich dem total hilflos ausgeliefert. Ich glaube manchmal daß genau das meine größte Behinderung ist. Es bei allem Bemühen einfach nicht zu schaffen, was in meinem Kopf so klar und einfach ist. Mich an meine eigenen Regeln zu halten, Abläufe immer gleich zu gestalten, Dingen einen festen Ort zu geben usw. So sortiere, ordne und plane ich immer und immer wieder. Also im Kopf. Keine Sekunde in meinem Leben geht ohne das Denken an Ablaufpläne, Listen, Strategien. Das klaut mir eine Menge Zeit, Energie und Gedanken für andere Sachen, die vielleicht wichtig wären. Ich hab keine Ahnung wie man es schaffen kann.

Schon verrückt, denn mein Aspergermann beherrscht genau das bis zum Endgrad der Perfektion und wenn es ihn nicht gäbe, würde hier rein gar nichts mehr laufen in Familie und Haushalt und ich würde wahrscheinlich überfordert schaukelnd und stockdepressiv in der Ecke hocken während meine Wohnung aussieht wie die eines Messies. Aber so gut wie das auch ist, jemanden zu haben der mich etwas leitet und führt, desto schlimmer ist es auch für mich zu sehen wie einfach es alles für ihn ist. Das kann MAN doch „einfach“ mal machen. warum kann ich das denn nicht? Er ist genau das Gegenteil von mir und für ihn ist das Thema Ordnung und Struktur das leichteste der Welt. Ich bekomme somit auch ständig indirekte Kritik, daß ich dieses oder jenes ja ruhig mal hätte tun können. Niemand sieht daß ich es einfach nicht KANN. Es ist nicht das mangelnde Mühegeben oder Faulheit. Ich KANN es einfach nicht! Und meine NT Sozialisierung tut ihr übriges daß bei jedem Fünkchen Kritik sofort der blöde Denkapparat angeht und ich ewig überlege was alles schlecht ist an mir, daß ich nicht geliebt bin und was weiß ich nicht noch alles.

Wie komm ich da nur wieder raus?

Starre und das Übel des Nichtschreibenkönnens

Es ist die letzten Tage so schrecklich viel passiert mit und in mir und ich will eigentlich nur schreiben, schreiben, schreiben um es irgendwie loszuwerden. Allerdings kann ich das nicht, wenn ich nicht total alleine mit mir bin. Tja und das ist schon die Crux. Selbst jetzt liegt mein schlafender Mann neben mir und ich quäle mich um jeden Satz. Aber ich muss einfach schreiben um nicht durchzudrehen und daß der Haufen der Themen nicht größer und größer wird. Daher zwinge ich mich jetzt einfach mal dazu, auch wenn es so gar nicht rutschen will. Ich bin seit 2 Wochen nicht eine Stunde wirklich komplett alleine. Den ganzen Tag hüpft das Kind um mich herum und will belustigt werden, der Mann wuselt um mich rum und wahlweise kommen auch noch Nachbarn und Familie und gehen mir auf den Senkel mit ihrer bloßen Anwesenheit. Ich bin wie erstarrt mit Tunnelblick und versuche nur noch zu überleben.

Worüber wollte ich eigentlich alles schreiben?
Ich muß das mal für mich wenigstens auflisten um es nicht zu vergessen.
Ich wollte über meine Erfahrungen und neuen Erkenntnisse bezüglich Overload, Meltdown, Shutdown mit und ohne Dämpfern wie Alkohol schreiben, meine Kindheit, mein Kind, Herrn Anders Strategien und meine Pläne fürs neue Jahr schreiben.

na toll…jetzt wacht der Mann auf, schaut mir neugierig über die Schulter und nichts geht mehr.
Tastatur in Schockstarre fallenlasse.

Das machen die doch alle mit Absicht!
Nichtmal hier darf ich alleine sein ;-((