Kita des Grauens

Unsere Kita hat wohl den Arsch offen. Die sind sowas von leistungsorientiert ohne aber selber auch nur die einfachsten Sachen zu leisten die ich wiederum für selbstverständlich erachte. Also mal ganz vorne zB. ein empathischer Umgang mit den Kindern. Unsere Tochter geht seit 4 Jahren in diese Kita. Wir hatten in der Zeit weder ein Elterngespräch, noch kann uns die Erzieherin überhaupt sagen wer eigentlich die Freunde unserer Tochter sind oder mit was sie gerne spielt. Auch verlassen die Kinder das Grundstück nie um zb. mal spazieren zu gehen oder so. Aber wichtig ist daß sie jeden Tag Hausaufgaben üben, Kontrollbögen ausfüllen was sie schon können und sportlich getrimmt werden auf Urkundenerreichung. Sowas ist nämlich wichtig!

Die Kleinen haben hier mindestens 3x in der Woche Sport. Also so richtig Sport mit vorgegebene Tänze tanzen, Geräteturnen, Mannschaftssportarten und so.

Natürlich immer mit 100 Kindern gleichzeitig in der Turnhalle die alle brüllen, wuseln und schreien, immer zu doofen Zeiten zB. nach dem Mittag oder statt Mittagsschlaf. Oft fallen dafür Mahlzeiten aus und alle Routinen werden ständig über den Haufen geworfen. Meine Kleine ist jedesmal total durch wenn Sport war und das sind die Tage die sie am meisten haßt. Ich verstehe gar nicht, wie andere Kinder dann noch 5 Kurse extra am Nachmittag wuppen. Jeden Tag werde ich aufs ärgste belatschert ob ich sie nicht vor dem Sport abholen könne weil das so fürchterlich seie. Schon Abends hat mein Kind vor dem kommenden Tag, weil wieder Sport ist. Manchmal machen die auch einfach 2x Sport an einem Tag hintereinander. Das ist nämlich total wichtig, weil Kinder sich ja bewegen müssen! Tja, wenn sie sonst keine Bewegung bekommen in der Kita, kein Wunder.

Nun bekam ich einen Zettel einer hochengagierten Erzieherin mit, es wird noch ein weitere Sporteinheit geben mit einem von ihr ins Leben gerufenen leistungsorientierten Trainingslager zum späteren Erwerb des Sportabzeichens zusätzlich. Wir sollen doch bitte alle Kinder in einen Schwimmkurs stecken weil die noch bis Ende April (!) spontan einen Schwimmnachweis für 100m schwimmen für das Abzeichen benötigen. Wer das nicht hat, bekommt generell schon mal keines, muß aber dennoch mittrainieren und die Prüfungen ablegen. Die sind ja lustig, powern mein Kind täglich so aus daß Abends nichts mehr geht außer schreien und kreischen, Schwimmkurse sind hier für 2 Jahre ausgebucht und selbst wenn nicht würde ich ihr das nie antun. Außerdem kann mein Kind kann auch ohne Kurs und Nachweise und Abzeichen schwimmen.

Hat eigentlich irgendjemand mal die Kinder oder Eltern gefragt ob wir das wollen?

Das ist eine Kita und kein Trainingslager!

Ich sag euch, ich bin sooooo froh daß das bald vorbei ist.

Helferlein des Alltags

Ich habe derzeit arg an existenziellen Dingen zu arbeiten, dennoch liegt ein kleiner Berg an gewünschten Themen auf meinem Hirn den ich gerne noch abgearbeitet hätte.

Ich wurde oft gefragt, was meine „Skills“, Tools, Helferlein, schrägen Ideen oder wie auch immer man sie nennen mag um so gut wie möglich durch mein Leben zu gehen daß es kaum jemand merkt daß ich anders bin. Ich mache seit Tagen schon Fotos aus meinem Alltag, weil mir manches selber gar nicht so deutlich ist und ich auch gerne selber mal sehen will, was ich da so tolles nutze um zu überleben. Alles in allem gibt es nicht DIE Lösung für alles, aber ich habe einen riesen Blumenstrauß an Ideen und Möglichkeiten die ich flexibel an meinen Alltag anpasse und nutze. Da ich heute nicht besonders schreibsam bin, werd ich einfach demnächst immer mal das ein oder andere unter dem Tag Survivalkram vorstellen. Es geht eigentlich ja immer darum, schlau mit meinen vorhandenen Energien umzugehen. Sie an etlichen kleinen Stellen des Tages minimal einzusparen und die Energieräuber zu meiden oder schlau zu timen an Stellen mit Energiehochs oder Überschüssen und alles was mir gut tut und den Akku auffüllt massiver zu tun.

Kindergartensurvival als Mutter:

Ich parke absichtlich hinter dem Kindergarten und gehe zum Hintereingang rein. Somit muß ich nicht durch den Elternmob samt kompletten Kindergartenflur mit Geschrei, Smalltalk und Generve, sondern lande direkt an der Kindergarderobe vor der Gruppentür. Das spart mir eine Menge Energie schon am Morgen, die ich dann oft für andere Dinge des Tages übrig habe. Denn grade die Anwesenheit von Menschen saugt arg an Akku bei mir. Meist geht all das ja doch nicht ohne Sozialkontakte und danach sitze ich oft noch 5 Minuten im Auto und starre in der Gegend umher, bevor ich losfahre.

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Ich habe kein Hunger und Durstgefühl

Durch meine mangelnde propriozeptive innere Wahrnehmung spüre ich Hunger und Durst eigentlich immer erst, wenn mein Körper schon kurz vorm abkratzen ist. Dennoch esse und trinke ich eigentlich ganz gerne. Also was tun? Ich habe Trink und Essenroutinen eingeführt. Ich esse zB. IMMER Frühstück, „Mittag“ bzw. hab Essen für die Arbeit dabei und Abendbrot. Es gibt keine Ausnahmen. Einzig was ich esse ist variabel. Somit ist dafür gesorgt, daß zumindest ein gewisser Ernährungsstatus nicht unterschritten wird. Schwieriger ist es beim trinken, das vergesse ich öfter mal und wenn ich nichts tun würde, würde ich außer Kaffee (den vergesse ich nie) den ganzen Tag nichts trinken. Ich habe schon einiges versucht, aber in dem Bereich wollen sich Routinen einfach nicht festigen. Ich habe zB. versucht mir anzugewöhnen neben dem Klo ein Glas am Waschbecken stehen zu haben und trinke nach jedem Klogang ein Glas. (das war Anfangs echt gut, aber nicht familienpraktikabel) Ich trinke nun zu jedem Essen immer mindestens 1 Glas und ich habe das ganze Thema jetzt mit einer Trinkapp auf dem Handy gelöst. Ich hab einen gewissen Tagssoll und wenn ich nicht regelmäßig trinke, erinnert mich das Teil. Und da ich sowieso den ganzen Tag am Handy rumdaddele, ist es nicht wirklich blöd da fix mal was mit 1 Displaytip einzutragen. Außerdem gibt es Challenges, Medaillen etc. zu gewinnen. Das hilft mir als Spielkind auch sehr am Ball zu bleiben. Bisher läuft es recht gut, aber mir wäre es lieber etwas ohne Hilfsmittel einzupflegen ins System. Vielleicht versuche ich das Kloding nochmal.

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Wenn du denkst es geht nichts mehr, kommt von irgendwoher noch was schlimmeres her

Durchdreh!

Heute ist so ein Tag…ein Tag, der mit extrem voller to do Liste gestartet ist. Ein Tag mit fettem Overload irgendwie durch lauter Dinge von innen heraus. Durch den zu vollen Plan, den eigenen Erwartungsdruck und dem scheitern jeglicher Exekutivversuche entstanden. Etwas, was ich mir dann immer gerne mal wieder selber vorwerfe um es dann nochmal zu versuchen zu handeln, wieder zu scheitern, wieder vorzuwerfen, wieder aufraffen usw. usw. Eine ewige Todesspirale. Heute war ein Tag an dem die Arbeit sehr sehr anstrengend war, der TÜV wider Erwarten weit über 600€ kostete bei absolut leerer Kasse, ich superwichtige Termindinge nicht erledigen konnte weil Starre, ich einkaufen mußte und einfach alles anders lief als gewohnt. Und da sowas bei mir ja nie zu reichen scheint, kam auch noch SIE.

SIE, die Kindergärtnerin der Tochter. Eine Frau, Marke unzufriedene ewig garstige alte Frau kurz vor der Rente, ohne jegliche Empathie. Worst Kindergärtnerin ever. Generationen wurden von ihr betreut und Generationen haben sie gehaßt. Ausgerechnet wir mußten an diese eine Frau geraten. Eine Frau die mir im Elterngespräch nichtmal sagen konnte mit wem sich mein Kind versteht und mit wem nicht, weil sie es einfach nicht weiß. Eine Frau die behauptet daß mein Kind sich bei Tätigkeiten total wohl fühlt, wo sie sich monatelang extra Krankheiten ausdenkt um nicht erscheinen zu müssen. Eine Frau die die Kinder zwingt immer alle Teller leer zu essen, nicht mit links zu malen, auf Krampf das Sportabzeichen zu machen, die im Streit zwischen 2 Kindern immer grundsätzlich den Nichtübeltäter garstig anbrüllt, blöde gemeine Sprüche klopft und, und, und.

Was nun passiert ist, da muß ich kurz mal etwas weiter ausholen: Wir mußten vor einiger Zeit eine Art Einschulungssprachtest mit dem Tochterkind machen. Das machen die bei uns, um 1 Jahr vor Schulbeginn sprachlich minderbegabte Kinder neben des Kitabesuchs extra zu fördern, damit sie bei Eintritt in die Schule etwas besser dastehen. Eigentlich etwas total tolles wie ich finde. Allerdings ist das verbunden mit einer Frau vom Jugendamt (sehr unsympathisch, grummelig, aus meinem Job heraus beurteilt: was sie inhaltlich macht ist totaler Kokolores), die dann extra Fördergelder bekommt wenn sie eine gewisse Anzahl X Kinder alle paar Tage fördert. Das ist dann absolut verpflichtend daran teilzunehmen, weil erweiterte Schulpflicht. Dh. es wird notiert falls das Kind mal nicht erscheint und dann gibts richtig Ärger mit Jugendamt und Schulbehörde.

Nun hat unsere Tochter diesen Vorabsprachtest mit Bravour bestanden. Man sagte uns, daß sie sogar ganz besonders weit seie sprachlich und sie absolut keine Förderung brauche,

Umso verwunderlicher daß wir andauernd Infopost bekamen ob dieses Sprachkurses. Ich dachte anfangs, das ist einfach nur im falschen Kitafach gelandet und habe mich nicht weiter drum geschert. Dann allerdings wurde das Kind ohne mein Wissen in diesen Sprachkurs gesteckt. Mein Kind ist aus allen Wolken gefallen, war sie doch rotzestolz so toll sprechen zu können obwohl ihre garstige Oma (böser Mensch) immer behauptet sie wäre total grottenschlecht und überhaupt. Total doof fand sie es obendrein da.

Ich also mehrfach bei der Schulbehörde angerufen wie das sein kann. Diese haben nach vielem hin und her die Unterlagen der Sprachprüfung gecheckt und festgestellt daß ich ja recht habe. Sie waren sehr verwundert und wollten den Fehler des Informationsflusses suchen und korrigieren. Natürlich müsse mein Kind nicht in diesen Kurs. Das sagte ich so auch der Tochter.

Tja und heute begrüßte mich wieder ein übelst miesgelauntes Kind was meinte daß die Erzieherin sie wieder in den Sprachkurs gesteckt hat, weil sie ihr nicht glaubt.

Na da bin ich hin zu der hin und habe gesagt, daß das ein Fehler mit dem Kurs seie. Das Tochterkind habe nachweislich keinerlei Sprachstörungen und daß da wohl was schiefgelaufen wäre.

Da behauptet die Kuh doch tatsächlich daß das kein Fehler seie. Sie hätte mein Kind persönlich noch extra auf die Liste geschrieben, weil sie es doch nötig hätte. Das wäre doch was total gutes und schadet doch nicht. Ich solle mich mal nicht so anstellen. Sie könne das schon gut beurteilen. Außerdem spielen die da doch nur und Julia hätte da voll viel Spaß.

Da bin ich, eh schon auf gefährlichem Overloadmodus explodiert. Ein Glück für die Dame daß ich immer in der Lage bin zu gehen bevor ich zu unfreundlich werde oder sie angreifen würde. Was ihr einfiele soetwas über unseren Kopf hinaus zu bestimmen, uns kein Sterbenswörtchen darüber zu sagen und daß ich das als Mutter, als auch aus meiner Fachlichkeit heraus sehr wohl beurteilen könne. Ja, sie nehme sie raus wenn ich ihr das verweigern wolle sagte sie vorwurfsvoll . Fragt nicht nach Geschossen die dabei virtuell aus dieser Frau heraus kamen.

Dann verletzte sich zu meinem Glück ein anderes Kind recht schwer und sie mußte sich um das brüllende Kind kümmern. Länger als gedacht. Ich habe dann wutschnaubend die Szenerie verlassen. Schon etwas doof, so ohne Beendigung der Sache aber das ging jetzt einfach nicht anders.

Die haben zu wenig Kinder in dem Kurs und weil der sonst nicht stattfinden könnte, mußte noch eines dazugeschummelt werden. Muß das ausgerechnet mein Kind sein, das durch das Omatrauma eh schon große Probleme damit hat daß jemand denken könne sie spreche schlecht, das ständig von sich denkt sie wäre nicht gut genug, die große Schwierigkeiten mit geplanten Zwangsveranstaltungen hat?

Boah, ich bin soooooo sauer!

Zum Lohn darf ich das sicher gleich noch mit lustigen Systemabstürzen ausbaden. Aber ich bin stolz auf mich daß ich in dem krassen Lähmungszustand in dem ich vor der Sache war noch wie ein Tier kämpfen konnte.

Kinder, Kinder…

Das Tocherkind ist mit ihren 5 Jahren schon oft traurig und niedergeschlagen weil keiner so recht mit ihr spielen mag. Ich wundere mich immer, weil ich das ganz anders wahrnehme und heute erzählt mir dann plötzlich die ganze Geschichte.

Es ist nicht so daß niemand mit ihr spielen mag, sondern es ist eigentlich genau andersherum und etwas schräg. Laut ihr wollen eigentlich alle ständig mit ihr spielen. Also wirklich der ganze Kindergarten. Das glaub ich auch, denn sie wirkt auf andere überaus offen und sympathisch und andere Kinder scheint sie förmlich anzuziehen. Also sie ist wenig Lehrbuchautistisch. Nun hat sie aber nach eigener Aussage ein Problem:  Sie nervt das tierisch daß immer alle ankommen und mit ihr spielen wollen, oft will sie ihre Ruhe haben und meist sie fühlt sich dann irgendwie verpflichtet sich zwischen den Kindern zu entscheiden. Das schafft sie nicht und schickt dann einfach alle recht unfreundlich abweisend weg um dann hinterher rumzujammern daß niemand mit ihr spielt.

Da mußte erstmal drauf kommen.